25 Oct 2015

Ein nebliger Weg


Es war ein nasskalter Morgen. Ich holte meinen Wintermantel, der seid einigen Monaten nicht mehr gebraucht wurde, nahm meine Taschen und beeilte mich um den Bus nicht zu verpassen.

Als ich mich in dem Bus setzte, atmetete ich erleichtert auf. Züge gingen häufig in die Hauptstadt. Alles wurde planmässig verlaufen, dachte ich. Aber ich lag falsch. Als ich zum Bahnhof kam, fuhr der Schnellzug vor meine Nase weg. Ich hätte eine halbe Stunde auf den nächsten Schnellzug warten müssen. Aber dann hätte ich mein Termin verpasst. Die einzige andere Möglichkeit wäre, den Bummelzug zu nehmen, und ein paar Haltestellen vor Bern auszusteigen. Aber ich hatte ein grosses Problem; Ich wusste nicht wie ich von dort aus zu mein Zielort gelangen sollte.

Während meine Gedanken durch den Kopf gingen, spürte ich plötzlich wie Gott mich sagen wollte, dass ich Ihm vertrauen sollte. Mir kam folgende Bibelstelle in den Sinn;

„Verlass dich nicht auf eigene Urteilskraft, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an Ihn; Er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg.“ Sprüche 3:5-6

Ich entschied mich Gott zu vertrauen und nahm den Bummelzug. Der Zug hielt an fast jeder Haltestelle an, und die Reise schien ewig zu dauern. Als der Zug endlich ankam, ging ich zum Schalter ins Bahnhofsgebäude und fragte der Bahnangestellte ob irgendeinen Bus in der nähe von meinem Zielort fuhr. Er schmunzelte und versicherte mich, dass Büsse überall hinfahren. Aber manchmal wäre es doch einfacher zu laufen. Er kam vom Schalter raus, öffnete die Tür neben mir und zeigte in die Ferne. Wenn ich die Treppe hinunter und  geradeaus lief, wäre ich innerhalb von einigen Minuten an der Strasse wo ich hin wollte...... Ich war überwältigt. Dies war Gottes Werk! Er hatte mich den ganzen weg geführt.

Ein Moment lang stand ich oben auf der Treppe und dachte zurück an die Vergangene zehn Jahre. Damals hätte ich nicht gewusst, auf welchem Weg Gott mich leiten wurde. Aber Er kannte all meine Schritte noch bevor ich geboren wurde. In seiner souveräne Weisheit hatte Er etwas besonderes für mich vorbereitet. Ja, jeder der zu Christus gehört, kann sich an folgende Bibelstelle verlassen;

„Gott hat etwas aus uns gemacht: Wir sind sein Werk, durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat“
Epheser 2:10

Ich dachte darüber nach, wie Gott, auf wunderbare Weise ,Türen geöffnet hatte. Aber es gab auch Türen die Er geschlossen liess. Manchmal wurde ich wütend an einige diesen Türen loshammern. Ich konnte nicht verstehen warum er nicht aufmachte. Später auf meinem Weg zeigte Er mir warum Er manche von den Türen geschlossen hielt. Hinter diesen Türen waren Dinge die mich hätte schaden können. In seiner Liebe und Fürsorge, hat Er mich davor schützen wollen.Immer noch verstand ich nicht jeder Seine Wege. Ich werde es vieleicht nie verstehen. Aber das muss ich auch nicht.

Jetzt, während ich dort im Nebel stand, konnte ich nur noch ganz wenig von dem was vor mir lag schimmern. Ich kämpfe immer wieder gegen die Versuchung alles in meiner Kontrolle und auf meiner Weise machen zu wollen. Aber jetzt wusste ich, dass ich Ihm meine schwache Hand in Seiner starke Hand geben musste. Er sollte mich leiten. Es gab keine anderen Weg, als Ihm zu vertrauen und gewiss sein, dass Er der ein guter Werk in mir begonnen hatte, es auch zu Ende führen wurde. (Philipper 1:6)

Es war an der Zeit zum Gehen. Ich war sehr gespannt!  

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